Gewohnheiten lassen sich viel leichter ändern, wenn wir uns gut fühlen. Unsere Energie, […]
Das Aufräumen und Ausmisten, ist derzeit so populär wie nie. Auf Netflix zeigt Marie Kondo mühelos Aufräumstrategien und in jedem Magazin gibt es Tipps und Tricks, die Frühjahrs-Entrümplung richtig anzugehen.
Dennoch sitzt man oft selbst im Chaos, denn was sich so leicht anhört, gestaltet sich manchmal ähnlich schwierig wie einen Zeugen Jehovas zum Blutspenden zu animieren. Ok, letzteres ist meines Wissens nach unmöglich, was man vom Entrümpeln wenigstens nicht sagen kann. Eine mühselige Angelegenheit bleibt es aber allemal.
Die helfenden Wichtel sind Privileg des Weihnachtsmanns und auch die Putz Fee hat sich, zumindest bei mir, leider noch nicht blicken lassen. Was bleibt also übrig als die Ärmel hochzukrempeln und das leidige Chaos selbst anzugehen. Auf los geht’s los!
3 Stunden später, stellen wir erstaunt fest, dass wir uns durch die Urlaubsfotos sämtlicher Facebook Beiträge unsere „Freunde“ geklickt haben und nun auch endlich am allerneuesten Stand hinsichtlich des Beziehungsstatus vollkommen unbekannter Menschen sind.
Selbstredend das wir immer noch auf dem Berg aus Dingen sitzen, den wir eigentlich abtragen wollten.
Na ja, dann bestimmt nächstes Wochenende vertrösten wir uns selbst und blenden im Vorbeigehen gekonnt den obligatorischen Chaos-Stuhl und den aus allen Nähten platzenden Kleiderschrank aus. Und mein Gott was soll's, in den Keller muss man schließlich ohnehin nur selten, nicht wahr?
Neuer Aufräum-Versuch, ähnliches Ergebnis?
Dummerweise ist dieses Spiel leider beliebig wiederholbar. Es hinterlässt ein unangenehmes Gefühl, das wir täglich aus Neue, wie einen Vorhang, zur Seite schieben, nur um es abends, wenn wir die Vorhänge wieder zuziehen, erneut präsentiert zu bekommen.
Kommt dir das bekannt vor? Hier die 5 Gewohnheiten, die dir helfen Ordnung in dein Chaos zu bringen:
Schaffe dafür freie Zeiten und mache dir die „Ordnungszeit“ zur Gewohnheit. Nimm dir in dieser Zeit nichts anderes vor und las dich nicht ablenken.
Tipp! Nimm Aufräumen nicht als Ausrede um dich vor anderen unliebsamen Aufgaben zu drücken.
Kennst du das? So richtig motiviert zum Aufräumen bist du immer dann, wenn du eigentlich etwas ganz Anderes tun solltest? Deine Steuererklärung anfangen zum Beispiel, für eine Prüfung lernen oder das längst überfällige Gespräch mit einem unangenehmen Kollegen führen.
Wer kennt es nicht? Auf einmal wirkt die Schreibtisch-Entrümplung wie eine fantastische Alternative. Kurzfristig fühlen wir uns nach dem Aufräumen auch tatsächlich triumphal. Wir haben das Chaos beseitigt. Dieses Gefühl hält jedoch selten lang, denn wir haben die Aufgabe, vor der wir uns eigentlich drücken immer noch nicht erledigt und die lästige Deadline besteht weiterhin.
Noch schlimmer ist aber, dass das Gehirn anfängt aufräumen mit einem unangenehmen Gefühl zu verbinden. Eine wenig hilfreiche neuronale Verknüpfung, die davor sorgt, dass das Anfangen noch schwerer wird, als es ohnehin schon ist.
Bist du eher der Langstreckenläufer, der sich lieber langsam an neue Dinge herantastet und für den radikale Hauruck-Aktionen ein Graus sind? Oder du bist eher der Sprinter, der immer erst kurz vor knapp ins Machen kommt und die Dinge in einer Nacht- und Nebel-Aktion stemmt?
So sehr es für den Langstreckenläufer Sinn macht, sich jeden Tag von einem einzigen Gegenstand zu trennen, ergibt es für den Sprinter Sinn einmal im Monat oder Quartal, je nach Notwendigkeit, eine große Entrümplung zu planen.
Tipp! Mache den Persönlichkeitstest , mit dessen Hilfe du herausfinden kannst, welchem Gewohnheiten Typ du angehörst. Wenn weißt welchem Typ du angehörst, lässt sich ganz rasch die für dich passende Strategie herausfinden und anwenden.
Du bist eine Person, die Gegenständen eine hohe emotionale Bedeutung beimisst, und die Entscheidung, ob du einen Gegenstand nun aussortierst oder nicht, stresst dich ungemein?
Mach es wie Marie Kondo und frage dich, ob der Gegenstand, von dem du dich nicht trennen kannst, dir wirklich nützt oder in dir Freude auslöst.
Es wird dir dabei helfen, zu entscheiden, was du wirklich brauchst bzw. was dir wirklich gefällt. Denn wer möchte die Handtasche, die nie so wirklich zu einem Outfit passt, tatsächlich behalten auch wenn sie ein Geschenk war?
So verringerst du den emotionalen Anfangswiderstand und wirst nach einiger Zeit vom aktiven Entscheiden für oder gegen jeden Gegenstand ins automatische Aussortieren übergehen.
Du assoziierst Ausmisten mit übermäßigem Aufwand und dein Gehirn schaltet schon beim Gedanken an das Ganze auf Abwehrhaltung?
Wer hat schon Zeit stundenlang den Schrank auszusortieren und die ganzen ausgemisteten Klamotten dann auch noch auf dem nächsten Flohmarkt zu verkaufen oder wenigstens zur Altkleidersammlung zu bringen? Klingt nach dir?
Packe das Thema anders an.
Entrümple den Schrank bei einem Glas Wein mit deiner besten Freundin, wenn du es gesellig magst. Räume jeden Tag nur drei Minuten lang auf. Finde eine Möglichkeit, sodass es dir Spaß macht, dann wird das unliebsame Aufräumen schnell zur Gewohnheit.
Dein Chaos ist dir längst über den Kopf gewachsen und du weißt nicht, wo du anfangen sollst, deswegen lässt du es gleich ganz? Denk daran, das Gehirn mag Belohnungsmomente.
Eine unliebsame Tätigkeit lässt sich viel einfacher in eine Gewohnheit umwandeln, wenn wir schnelle und sichtbare Fortschritte erreichen. Das senkt automatisch die innere Hürde, die man vor dem Anfangen oft erst überwinden muss und motiviert uns auch gleich weiterzumachen.
“Äußere Ordnung, sorgt für innere Ruhe” behauptet Gretchen Rubin und stützt sich dabei wohl auch auf die uralte asiatische Lehre des Feng-Shui.
Und so lange der Weihnachtsmann alle Wichtel für sich beansprucht und auf die Existenz der Putz-Fee ebenso wenig Verlass ist wie auf die der Zahn-Fee, tun wir gut daran uns Gewohnheiten anzueignen, die uns das Aufräumen und Ausmisten ebenso selbstverständlich werden lassen wie das Zähneputzen.
Hallo, ich bin Regina Berginz. Ich beschäftige mich mit Leidenschaft seit Jahren mit der menschlichen Natur und der Frage warum wir tun was wir tun. Erfahre mehr über mich.
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